Dr. med. O. Schiffmann
Prof. Dr. med. T. Klingenheben
Dr. med. G. Frhr. von der Recke
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Die Computertomographie ist ein Verfahren zur Erstellung von Bildern der Organe und Gewebe unseres Körpers. Hierfür werden Röntgenstrahlen genutzt, welche von unterschiedlichen Geweben und Knochen verschieden stark abgeschwächt werden. Mit dieser Technik können heute Herzkranzgefäße hochauflösend und nicht invasiv untersucht werden.



Im Gegensatz zu einem einfachen Röntgenbild, welches nur in eine Richtung durch den Körper „hindurchblickt“, ist es der Computertomographie möglich, hochauflösende Schichtbilder, also Querschnitte, aus unserem Körper zu erstellen. Um dieses zu erreichen, kreist während der Untersuchung eine Röntgenröhre in einem Ring um den Körper. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Empfänger, der ebenfalls mitkreist und die durch den Körper tretenden Strahlen auffängt. Ein Computer berechnet daraus dann die entsprechenden Schnittbilder.

Die Computertomographie kann den Grad der Verkalkung der Herzkranzgefäße messen. Die gesamte Menge Kalk, welche sich in den Herzkranzgefäßen abgelagert hat, steht in engem Zusammenhang mit dem Risiko, in den kommenden Jahren einen Herzinfarkt oder eine koronare Herzerkrankung mit Beschwerden (s.o.) zu ent wickeln. Die gemessene Menge Kalk wird mit gesunden Patienten gleichen Alters und gleichen Geschlechts ver glichen. So wird ein Punktewert ermittelt, der Calcium Score. Dieser Punktewert gibt allerdings nur eine Wahrscheinlichkeit an, dass eine relevante Gefäß enge vorliegt. Die Skala der möglichen Calcium Score Werte wird in drei Schweregrade eingeteilt: 0 - 100 Punkte entspricht normalerweise einem niedrigen Risiko, 101 - 400Punkte einem mittelgradigen Risiko und bei mehr als 400 Punkten wird eine relevante koronare Herzerkrankung schon hochgradig wahrscheinlich.

Eine rechte Koronararterie zeigte eine Tandem-Stenose (siehe Abschnitt: Koronarangiographie) sowie eine weitere Engstelle. Besteht der Verdacht auf krankhafte Veränderungen der Herzkranzgefäße (Koronararterien), so muss vor einer möglichen Behandlung das Ausmaß und der Schwere grad dieser Engstellen (Stenosen) genau bewertet werden. Deshalb ist es notwendig, eine Gefäßdarstellung – eine so genannte Angiographie – durchzuführen. Bis vor kurzem gelang dieses nur mit einer Herzkatheter Untersuchung, bei der feine Drähte und Schläuche über ein Gefäß in der Leiste zum Herzen vorgeschoben werden und die Herzkranzgefäße mit einem Kontrastmittel angefärbt werden.

Mit einer sehr leistungsstarken Software werden aus den Computertomographie-Bildern verschiedene Rekonstruktionen und 3D Modelle errechnet, anhand derer Ihre Ärzte das Gefäßsystem beurteilen und auch geringe Veränderungen und Engstellen auffinden. Voraussetzung für eine sichere Auswertung ist erstens, dass die Qualität der Bilder sehr gut ist und zweitens, dass sich keine größere Menge Kalk in den Herzkranzgefäßen abgelagert hat. Beide Voraussetzungen sind nicht immer einfach zu erfüllen. Die Computertomographie zur Abbildung der Herzkranzgefäße wird heute nur für Patienten empfohlen, die ein geringes Risiko für eine koronare Herzkrankheit haben und bei denen die Wahrscheinlichkeit für eine sehr gute Bildqualität hoch ist.

Herr Dr. Giso von der Recke war langjährig Oberarzt im St.-Marien-Hospital Bonn und hat diese Art der Untersuchung des Herzmuskels dort eingeführt und etabliert.


Ablauf der Untersuchung

Vor der Computertomographie sind einige besondere Angaben notwendig. Ihr behandelnder Arzt hat die Indikation für diese Untersuchung gestellt. Während der Computertomographie ist die Gabe von jodhaltigem Kontrastmittel notwendig. Dieses kann in seltenen Fällen die Niere und die Schilddrüse negativ beeinflussen. Daher ist es notwendig, dass Sie zu der Untersuchung aktuelle Laborwerte der Niere und der Schilddrüse mit bringen. Sollten Sie früher einmal Probleme bei der Gabe von Röntgen Kontrastmitteln wie z.B. eine allergische Reaktion gehabt haben, kontaktieren Sie uns bitte vor der Untersuchung. Weiterhin können bestimmte Diabetes Medikamente (Metformin) eine Kontraindikation für die Kontrastmittelgabe sein. Sollten Sie unter erhöhtem Blutzucker leiden und deswegen behandelt werden, lassen Sie uns dieses bitte ebenfalls frühzeitig wissen. Falls Vorbefunde anderer Untersuchungen des Herzens vorhanden sind, bitten wir Sie ebenfalls, diese mitzubringen.

Zum vereinbarten Termin werden Sie gebeten, nüchtern zu erscheinen. Das bedeutet, dass Sie die vier Stunden vor der Untersuchung bitte nichts gegessen und getrunken haben. Sollten Sie einen Termin erst am Nachmittag haben, dürfen Sie also ruhig frühstücken. Wir bitten Sie, am Tag der Untersuchung keinen Kaffee oder Tee zu trinken und ggf. auf Nikotingenuss zu verzichten.

Im Computertomographie-Raum werden Sie gebeten, den Oberkörper zu entkleiden und auf der Liege des Gerätes Platz zu nehmen. Falls vorher noch nicht geschehen, wird Ihnen eine Nadel in eine Vene im Ellenbogen gelegt werden, über die Medikamente und das Kontrastmittel verabreicht. Außerdem werden Ihnen EKG Kabel auf die Brust geklebt sowie eine Blutdruckmanschette angelegt.

Wie oben beschrieben, ist es notwendig, dass Ihr Herz möglichst ruhig schlägt, um später auf den Bildern möglichst scharfe Aufnahmen zu erreichen. Dafür wird, falls nötig, ein Medikament gespritzt, welches den Herzschlag auf eine Geschwindigkeit von ca. 60 Schlägen pro Minute beruhigt. Dieses kann mit einer vorübergehenden Müdig­keit einhergehen.

Um die Herzkranzgefäße möglichst weit darzustellen, wird anschließend ein zweites Medikament, Nitro Spray, unter die Zunge gesprüht. Dieses kann kurzfristig bei manchen Menschen zu geringen Kopfschmerzen und einem niedrigen Blutdruck führen, welche rasch vorbeigehen.

Die eigentliche Untersuchung besteht aus mehreren „Fahrten“ durch den Computertomographen, bei denen Sie aufgefordert werden, einzuatmen und die Luft anzuhalten. Auch wenn eine einzelne Aufnahme innerhalb eines Herzschlags durchgeführt werden kann, dauert die gesamte Zeit auf der Untersuchungsliege üblicherweise ca. 10 bis 15 Minuten.

Nach der Untersuchung werden Sie gebeten möglichst viel zu trinken, da das verwendete Kontrastmittel über den Urin wieder ausgeschieden wird. Sollten Sie doch Neben­wirkungen wie z.B. Schwindel durch die verabreichten Medikamente verspürt haben, werden Sie so lange überwacht, wie dieses notwendig ist. Ihnen wird in so einem Fall wahrscheinlich empfohlen werden, sich anschließend nicht aktiv am Straßenverkehr zu beteiligen. Lassen Sie sich ggf. zu der Untersuchung begleiten.

 

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